An einem regnerischen Montagmorgen traf sich das GUT-Profil S2 um 09:00 Uhr vor den Tropengewächshäusern des Botanischen Gartens. Aufgrund des Semesterthemas, Ökologie, war geplant, dass wir Anpassungsmerkmale verschiedener Pflanzenarten erkennen und auf deren Funktion untersuchen.
Aber bevor sich die Aufmerksamkeit den Pflanzen zuwandte, wurden mit Neugier die Welse und die Stabheuschrecken begutachtet. Man kam zu dem Schluss, dass beide Tiere gewöhnungsbedürftig seien.
Nach der ersten Aufregung ging es weiter ins erste Gewächshaus, in dem mehrheitlich Hygrophyten wuchsen. Als Hygrophyten werden Feuchtpflanzen bezeichnet. Diese Art von Pflanze kommt, wie der Name schon sagt, in Gebieten vor, in denen dauerhaft eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Hohe Luftfeuchtigkeit stellt die Pflanzen vor eine schwierige Herausforderung. Um frisches Wasser aufnehmen zu können, müssen Pflanzen Wasser abgegeben. Dies machen sie normalerweise mit Spaltöffnungen über die das Wasser in Form von Verdunstung an die Luft abgegeben wird. Dieser Prozess wird Transpiration genannt. Herrscht nun aber eine hohe Luftfeuchtigkeit kann die Luft nur wenig oder gar kein Wasser mehr aufnehmen. Deshalb besitzen Hygrophyten große Blätter und ein dünne Cuticula, welche die Transpiration erleichtern. Zusätzlich besitzen Hygrophyten häufig lebende Härchen , welche es ihnen zusammen mit den Wasserspalten ermöglichen, Wasser in Tropfenform abzusondern. Dies wird auch Guttation genannt.
Es gab allerdings noch spektakulärere Pflanzen. Eine Schlingpflanze wickelte sich einen Baum hoch. Eine ziemlich beeindruckende Sache, wenn man sich überlegt, dass die Lianen Wasser bis zu 60m hoch transportieren müssen. Dabei helfen ihnen 0,3mm dicke Gefäße beim Transport. Schlingpflanzen haben den Vorteil, dass sie keinen Holzkörper ausbilden müssen, da sie andere Bäume als Stütze benutzen. So bahnen sie sich ihren Weg aus schattigen Böden in Richtung Sonnenlicht. Das zweite Gewächshaus war nicht sonderlich spannend. Ich kann nur vermuten, dass es sich um xerophytische Farne gehandelt hat. Xerophyten nennt man Trockenpflanzen. Lebensraum der Xerophyten sind sehr heiße und trockene Gebiete. Deshalb muss sich diese Pflanzenart davor schützen übermäßig zu transpirieren. Eine dicke Cuticula, Wachsüberzüge, eingesenkte Spaltöffnungen und verdornte oder Rollblätter. Das nächste Gewächshaus war um einiges vielfältiger. Es reichte von einem Olivenbaum bis hin zu fleischfressenden Pflanzen.
Im letzten Raum wurde noch die übrige große tropische Pflanzenart abgedeckt, die Sukkulenten. Die berühmtesten Vertreter der sogenannten Wasserspeicherpflanzen sind die Kakteen. Kakteen sind Stammsukkulenten, deren Blätter sich vollkommen zu Dornen entwickelt haben. Die Dornen dienen dabei als Schutz vor Fressfeinden, verringern die Verdunstung und bieten einen kleinen Sonnenschutz.