Vorhang auf: Jahrgang 5-7
Am Gymnasium Bondenwald wird das Fach Theater im 5. und 7. Jahrgang 60 Minuten pro Woche im Klassenverband unterrichtet. Hier werden die Grundlagen für das Theaterspiel gelegt, die Schüler*innen entwickeln erste Szenen, lernen Fachbegriffe wie Emotion, Körperspannung und Ausdruck kennen und üben sich in Feedbacks. Oft entstehen bereits erste Collagen, einzelne Szenen oder Stücke.
„Das Theater ist die tätige Reflexion des Menschen über sich selbst.“ Novalis
Das Theater geht weiter: Jahrgang 8-10
In der Mittelstufe (8.-10. Jahrgang) wird das Fach Theater im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts angeboten: Die Jugendlichen entscheiden sich zwischen Musik, Bildender Kunst oder Theater. Oftmals eine schwere Entscheidung für die Schüler*innen. Das Ziel der Fachlehrkräfte ist, überfachlich zu kooperieren. In der Mittelstufe steht am Ende des Schuljahres vielleicht sogar schon eine kleine Aufführung. Sei es der Poetry Slam, Filme, Performances oder Musicalszenen. Die Schüler*innen lernen, ihre Interessen und Ideen in theatrale Bilder umzusetzen und eine gemeinsame Theater-Sprache zu entwickeln. Fächerverbindende ästhetische Projekte im 8. Jahrgang mit dem Musikkurs und dem Kunstkurs werden durchgeführt.
„Das Theater ist nur dann gut, wenn es uns nervös macht.“ Georg Tabori
Auf die Bühnenbretter: Jahrgang 11 und 12
In der Oberstufe schließlich haben die Schüler*innen an unserer Schule aller Profile die Möglichkeit, das Fach Theater als zweistündigen Kurs anzuwählen. Meistens kommt es in diesen Kursen zu unseren Inszenierungen, wie das von den Schüler*innen selbst umgeschriebene und inszenierte „Julia und Romeo“, „Ein Sommernachtstraum“ und „Der Hauptmann von Köpenick“ in den letzten Schuljahren.
Darüber hinaus wird seit drei Jahren Theater vierstündig profilbegleitend im Kunst-Profilkurs unterrichtet. Die intensive Auseinandersetzung der Schüler*innen mit der bildenden und darstellenden Kunst ermöglicht viele fachübergreifende Themenfelder wie (Bühnen-) Architektur oder Kostüme. Eine gemeinsame Aufführung, in der die Schüler*innen sowohl Darstellende als auch Spielleitende sind, ist ein ausgesprochenes Ziel des Oberstufenunterrichts. In diesem Schuljahr war es die Vorstellung „Shakespeare recap“.
„Theater…- ein Freiraum für Leidenschaft, Exzesse, Verrücktheiten, Wut und Freude.“ Peter Zadek
Der Unterricht:
Zentrale Elemente des Theaterunterrichts sind die Handlungsfelder Körper, Raum und Zeit. Dabei wechseln individuelles Körpertraining, vertrauensbildende Übungen, Konzentrationsübungen, Koordination- sowie Ausdrucksübungen einander ab. Das Arbeiten an Atem, Stimme und Artikulation dient dem sicheren und selbstbewussten Auftreten.
In den Theaterkursen an unserer Schule werden Improvisationsübungen mit und ohne Stückhintergrund durchgeführt, es werden kleinere Szenen selbst geschrieben und auf der Bühne ausprobiert, und es werden klassische sowie moderne Theatertexte adaptiert. Choreographische Szenen, Maskentheaterproduktionen und Improvisationstheater sind sehenswerte Ergebnisse der lebendigen Auseinandersetzung mit verschiedenen Theaterformen.
“The responsibility of the artist is not to give answers. It is to ask questions.“ Robert Wilson
Kooperationen erwünscht:
Dem besonderen Charakter einer Schule mit ästhetisch/musikalischen Schwerpunkt wird dadurch Rechnung getragen, dass die jungen Darsteller*innen immer wieder mit den Musiker*innen und bildenden Künstler*innen kooperieren und gemeinsame Aufführungen entwickeln. Im Jahr 21/22 nahm zum Beispiel der S2 Kunst-Profilkurs beim »Flex - Festival für junges Theater« mit der Tanz-Performance »Re:Rosas `22« in Kooperation mit dem S4 Musikkurs mit Erfolg teil.
Kooperationen des Faches Theater gibt es insbesondere mit dem Fachbereich Musik, dem Fachbereich Bildende Kunst und der der Technik-AG. Außerschulisch kooperieren wir mit dem Fundus Theater, dem Thalia Theater sowie dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Im Schuljahr 22/23 gab es die Flex-Kooperation „Be geg nun gen“. Der Theaterkurs des 8. Jahrganges entwickelte mit dem Musik- sowie dem Kunstkurs und der Theaterpädagogin Katja Meier und Mosha Darouiche und gemeinsam eine Performance, die mit großem Erfolg sowohl beim ersten Niendorfer Kulturdreieck, beim Flex -Festival `23 als auch in der Aula gezeigt wurde.
Zahlreiche Kolleg*innen unterrichten am Gymnasium Bondenwald das Fach Theater und teilen Ihre Begeisterung für das Fach mit ihren Schüler*innen. Die gemeinsame Produktion, flankiert durch eine zeitintensive und manchmal anstrengende Probenzeit, mündet in einer geglückten Vorstellung, die den Schüler*innen als wertvolle Erinnerung an Ihre Schulzeit bleibt.