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Am Donnerstag, den 08.05.25,  fand für den 10. Jahrgang eine Lesung von Dr. Renatus Deckert aus den Tagebüchern von Victor Klemperer, einem Überlebenden des Holocaust, statt.

Am 80. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und dem Ende des 2. Weltkrieges auf dem europäischen Kontinent sollte mit dieser Veranstaltung auf die verheerenden Folgen einer rassistischen und antisemitischen Politik sowie die Lebenswirklichkeit in einer menschenverachtenden Diktatur aufmerksam gemacht werden. In seinen Aufzeichnungen, die 1995 unter dem Titel „Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten (1933-1945)“ veröffentlicht wurden, schildert Victor Klemperer die systematische Diffamierung und Ausgrenzung, die er als Mensch jüdischer Herkunft im nationalsozialistischen Deutschland erleiden musste. Die zunehmende Radikalisierung der antisemitischen Politik, die in der Ermordung von 6 Millionen Jüdinnen und Juden mündete, wurde den Schülerinnen und Schüler durch verschiedenen Einträge Klemperers aus den Jahren 1933 bis 1945 verdeutlicht. Der Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte, das Berufsverbot für jüdische Menschen, die Zwangskennzeichnung durch einen  „Judenstern“ sowie die ständige Angst vor Gestapo-Verhören sind nur einige wenige Beispiele. Die Ehe mit einer „arischen“ Frau sowie die schweren Luftangriffe auf Dresden, die einen Tag vor seiner angeordneten Deportation stattfanden, retteten sein Leben. Die Schülerinnen und Schüler bewiesen mit ihren klugen und empathischen Fragen großes Interesse an diesem Thema.