s rueckblick

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 Respirer Paris, cela conserve l’âme - Am frühen Montagmorgen, den 16.09.19, war es soweit:

Wir – der „französische Zweig“ des Sprache und Kultur Profils des S3 – trafen uns um 04:40 Uhr am Hamburger Flughafen mit unseren Lehrern Frau Adler und Herrn Gogulinski , um unsere Reise nach Paris anzutreten, welches das  Ziel unserer Studienfahrt darstellte. Obwohl noch eine gewisse Müdigkeit in der Luft lag, stiegen alle voller Vorfreude auf die vor uns liegenden fünf Tage Paris in das Flugzeug ,welches um kurz nach acht dann den Charles de Gaulle- Flughafen in Paris erreichte, wo wir von blauem Himmel und Sonnenschein empfangen wurden.
Untergebracht waren wir für die nächsten fünf Tage im <<MIJE>> Hostel Fauconnier, das sich im Marais , dem jüdischen Viertel von Paris befindet. Während man das Essen des Hostels nicht unbedingt weiterempfehlen kann, ist es allerdings sehr zentral gelegen und eignete sich in dieser Hinsicht gut für uns, da man von hier aus viele verschiedene Ziele ansteuern konnte.
Da die Stadt sehr bekannt für ihre Vielfalt an Kultur, Mode und Sehenswürdigkeiten ist, hatten wir für jeden Tag ein straffes und einigermaßen abwechslungsreiches Programm, um möglichst so viel wie möglich von der Stadt zu sehen zu bekommen. Schwerpunkte unseres Programmes waren vor allem Geschichte und Kultur der Stadt, aber natürlich auch der Besuch bekannter Sehenswürdigkeiten, wie Eiffelturm  oder Louvre.
Mit einem geschichtlichen Rundgang an der Seine zu den verschiedenen  Orten der Französischen Revolution bekamen wir bereits am ersten Tag einen gewissen Überblick über einen großen Teil des Zentrums, denn die Conciergerie, der Louvre und die Place de la Concorde lassen sich sehr gut zu Fuß ablaufen. Es war eindrucksvoll ,diese Orte, welche früher Schauplätze für einen Kampf um Menschenrechte darstellten ,nun einmal selbst zu betreten. Durch den strahlenden Sonnenschein und den blauen Himmel zeigte sich Paris auf jeden Fall ab Tag eins von seiner schönsten Seite.
Doch nicht nur dieser Zeitabschnitt der französischen Geschichte war Teil unseres Programmes. Im ersten Semester hatten wir uns intensiv mit der deutsch-französischen Beziehung zur Zeit des zweiten Weltkrieges auseinandergesetzt. So durfte ein Besuch im sogenannten <<Mémorial de la Shoah>> selbstverständlich auch nicht fehlen. Auf einer Führung bekamen wir in den verschiedenen Gedenkräumen mit Infotafeln und persönliche Geschichten von einzelnen Menschen noch einmal viele Eindrücke zu den schlimmen Geschehnissen des Holocaust. Besonders in einem Raum mit Wänden voller Fotos von deportierten jüdischen Kindern wurde uns allen noch ein Stück mehr bewusst, welche Reichweite die Ereignisse damals hatten ,und dass sie immer noch eine sehr wichtige Rolle für Frankreich spielen.
Neben der Geschichte ist Paris natürlich auch bekannt für viele bekannte Kunstmuseen. Auf unserem Programm standen der Louvre und das Musée d’Orsay.  Bei unserem Besuch im Louvre wollten wir selbstverständlich auch das Gemälde der weltweit bekannten <<Mona Lisa>> von Leonardo da Vinci sehen. Dies stellte sich im Nachhinein eher als eine weniger gute Idee heraus: Fast zwei Stunden anstehen inmitten von Menschenmassen, insbesondere kleinen asiatisch aussehenden Menschen, welche sich anscheinend in den Kopf gesetzt hatten, die Mona Lisa besonders schnell zu Gesicht zu bekommen und jede Möglichkeit zum Vordrängeln nutzten, die sich anbot, um dann schon 500 Meter vorher aufgeregt Bilder mit ihren Handys zu machen (Selfiesticks sind inzwischen schon verboten worden). Im Endeffekt fanden wir alle die Mona Lisa dann auch nicht so herausragend, wie sie oft angepriesen wird, aber ein Erlebnis war es trotzdem wert…
Neben unserem festen Programm hatten wir abends Freizeit, die wir individuell nutzen konnten. Obwohl wir den ganzen Tag oftmals schon kilometerlange Fußmärsche zurückgelegt hatten, ob durch den riesigen Garten von Versailles, oder das Streetartviertel <<Belleville>>, wollten wir uns die Abendstimmung von Paris natürlich auch nicht entgehen lassen. In Kleingruppen verbrachten wir unter anderem einen Abend im Künstlerviertel <<Montmartre>>. Auf den Treppenstufen des Sacré Coeur lauschten wir französischer Straßenmusik und genossen die Atmosphäre der vielen beleuchteten Cafés und Restaurants. Das Wetter kühlte auch abends nicht ab und so saßen viele Menschen noch draußen, was für ein wunderbares Ambiente sorgte.
Auch der Eiffelturm war natürlich ein „must-see“ auf unserer Reise. Er wurde sowohl abends bei Beleuchtung, als auch tagsüber zu unserem wohl beliebtesten Fotomotiv und spätestens hier realisierten wir, dass wir wirklich in Paris waren. Auf dem Rückweg zum Hostel wurden wir dann noch Zeugen  eines Taschendiebstahls. Diese sollen sich sehr häufig in der Pariser Métro ereignen, wir hätten allerdings nicht erwartet, dass wir wirklich direkt danebenstehen würden und waren froh, dass wir alle gut auf unsere Sachen aufgepasst hatten.
Am 20.09.19 befanden wir uns schließlich alle mit schmerzenden Füßen im Flugzeug Richtung Hamburg. Durchschnittlich hatten wir jeden Tag 20.000 Schritte zu Fuß gemacht, was für uns alle definitiv Rekordzahlen waren. Allerdings haben wir so auch wirklich viel von dieser besonderen Stadt zu sehen bekommen. Abschließend können wir zurückblicken auf fünf sonnige Tage mit abwechslungsreichem Programm, dem einen oder anderen lustigen Erlebnis sowie schönen Erinnerungen an Paris mit seinen Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm oder Louvre,  dem französischen Flair mit den Cafés und Pâtisseries mit leckeren Macarons, Crêpes und dem weltbesten Falaffelladen, den Gärten, wie dem Jardin des Tuileries  sowie der schönen Architektur entlang der Seine. Viele werden sich sicher gern an die Reise zurückerinnern und bestimmt noch das eine oder andere Mal nach Paris fahren, denn es ist, wie bereits Victor Hugo behauptet hat: <<Respirer Paris, cela conserve l’âme>>
Sonja Meyer