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Die 370 000 Prozessoren von „Levante“, des Supercomputers im Hamburger Klimarechenzentrum, hätten damit wohl keine Probleme.

Sicher hätte das der ein oder andere aus den Informatik-Kursen des 10. Jahrgangs, mit denen wir den Rechnerverbund in der Bundesstraße besichtigten, gerne ausprobiert.
Doch allein mit der Berechnung des Klimas hat die Anlage schon genug zu tun.
Ganze zwei Tage braucht Levante trotz der 815 Terabyte Arbeitsspeicher und 14 PetaFLOPS (14 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde) für einen Tag Klima.
Die Aussichten sind dabei alles andere als rosig, vielmehr tiefrot: So färben sich die Landmassen in der Simulation in den nächsten Jahrzehnten ein - tiefrot für den massiven Temperaturanstieg, weit jenseits der 1,5 C°.
Denn selbst wenn wir die 1,5 C° noch schaffen, ist das nur der Durchschnitt; über den Ozeanen bleibt die Temperatur darunter und im Landesinneren wird es richtig heiß. Dabei ist das noch das günstigste Szenario.

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Das alles errechnet Levante, einer der mächtigsten Klimarechner weltweit und immerhin noch in den Top 50 der leistungsstärksten Rechner überhaupt, mit einem Würfelraster von 2,5 km Kantenlänge rund um den Globus, wobei die Würfel von den Tiefen des Marianengrabens bis hinauf in die Stratosphäre reichen.
Wie auch am heimischen PC gilt: Nach dem Rechnertausch ist vor dem Rechnertausch – etwa alle fünf Jahre muss die Anlage erneuert werden, um den aktuellen Ansprüchen der Klimamodelle zu genügen.
Übrigens trägt Levante durch die massive Abwärme selbst zur Erderwärmung bei. Lediglich ein kleiner Anteil wird für die Heizungsanlage der gegenüberliegenden Fakultät für Chemie genutzt. Die Argumente klingen nicht neu: zu teuer, ineffizient, zu aufwändig.